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Intensivstation

in Krankenhaus 29.12.2013 16:18
von Admin • 743 Beiträge

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RE: Intensivstation

in Krankenhaus 06.01.2014 19:59
von Thomas Blake • 42 Beiträge

Manchmal verfluchte er die ewigen Reisen doch ein wenig. Immer wieder musste er seine Koffer packen und das ganze Prozedere am Flughafen ging ihm dann doch ziemlich auf die Nerven. Auch wenn er mit seiner Band mittlerweile doch ziemlich erfolgreich war, blieb er nicht vor allem verschont. Auch er musste auf sein Gepäck warten und wurde kontrolliert wie jeder andere Fluggast. Mehr als einmal hatten seine Piercings dabei für Probleme gesorgt, denn die Angestellten des Flughafens hatten ihm nicht glauben wollen, dass nur seine Piercings für das Piepen zuständig waren. Doch mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt und dafür, dass er sein Hobby so leben konnte, war das doch ein kleines Übel. Er liebte es auf der Bühne zu stehen und die Mengen mit seiner Musik zu begeistern. Mehr als einmal hatte seine Band ihn fast shcon von der Bühne schleifen müssen, denn er versank wirklich gerne in der Musik und vergaß alles um sich herum. Doch genauso freute er sich, wenn er wieder einmal ein wenig Zeit zuhause verbringen konnte bei seiner Schwester. Und jetzt war es wieder einmal so weit. Die Tour war zu Ende und bis zum nächsten Konzert oder einer Studioaufnahme würde noch etwas Zeit sein und so flog er direkt nach Hause nach Los Angeles. Und wie immer stand er nun hier und wartete auf seinen Koffer. Einen Wagen hatte er schon vorher gemietet, denn jetzt würde er sicher nicht mit einem Taxi fahren. Er wollte entspannt zuhause ankommen und da war ein Mietwagen doch die beste Lösung. Endlich erblickte er am Anfang des Förderbandes seinen Koffer. Er schnappte sich ihn und machte sich auf den Weg zum Schalter der Autovermietung.
„Hey, mein Name ist Thomas Blake. Ich hatte vor zwei Tagen angerufen und einen Wagen reserviert“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen zu der am Schalter sitzenden Dame. Diese erwiderte sein Lächeln und tippte seinen Namen in den Computer ein.
>Ah da haben wir es ja Mr. Blake. Ich hoffe doch, dass sie mit einem 5er Bmw zufrieden sind?<, fragte sie nach und er nickte lächelnd.
„Aber natürlich“
>Sehr gut<, sagte die Dame noch und entschuldigte sich für einen Moment. Sie verschwand durch eine kleine Tür und kam ein paar Minuten später mit dem Schlüssel des Wagens wieder heraus. Diesen legte sie auf dem Tresen vor sich ab und daneben fand ein Formular seinen Platz.
>Dann brauche ich nur noch eine Unterschrift von Ihnen und sie können die Heimreise antreten<
Er unterschrieb den Wisch und nahm sich den Schlüssel.
„Vielen Dank und einen schönen Tag noch“, wünschte er der jungen Frau, die ihm zunickte und dann verschwand er auch schon in Richtung Tiefgarage. Er freute sich wirklich auf das Wiedersehen mit seiner Schwester, denn das letzte Mal hatte er nur zwei Tage in Los Angeles verbracht und seine Schwester gar nicht zu Gesicht bekommen. Sie führte ja schließlich auch ihr eigenes Leben. Doch nun hatte er ihr früh genug Bescheid gesagt und sie würden Zeit miteinander verbringen können. Seine Schwester war mittlerweile der Mittelpunkt seines Lebens und das merkte jeder, der sie zusammen sah. In der Tiefgarage angekommen ging er direkt zu der schwarzen Limousine und ließ den Koffer im Auto verschwinden. Er stieg ein und koppelte als erstes sein Handy mit der Freisprechanlage des Wagens. Dann startete er den Motor und fuhr los. Er wählte die Nummer seiner Schwester, während er sich in den Verkehr von Los Angeles einfädelte. Es dauerte einige Momente bis sie abhob, aber dann hörte er ihre nur zu bekannte und geliebte Stimme am anderen Ende.
„Hallo Prinzessin, wie geht es dir?“, begrüßte er sie. Sie klang fröhlich, aber dass sie ihm das nur vorspielte, ahnte er natürlich nicht. Sie fragte nach dem Grund für seinen Anruf und bei seiner Antwort klang er dann doch gespielt etwas beleidigt.
„Was es gibt? Hast du das wirklich vergessen?“
Er musste sich dann doch das Lachen verkneifen und sprach schließlich weiter.
„Ich bin vor einer Stunde gelandet und gerade auf dem Weg nach Hause. Bist du da?“
Kurz war er abgelenkt, denn ein Taxifahrer vor ihm meinte wieder einmal, dass die ganze Straße ihm gehören würde. Er drückte mal ordentlich auf die Hupe und schon kam der Fahrer scheinbar zur Besinnung. Er schüttelte nur den Kopf. Das war etwas, was er wirklich nicht vermisste. Er bog ab und nun würde es nicht mehr lange dauern und er würde endlich zuhause ankommen. Jetzt würde er eine Weile erstmal geradeaus fahren müssen. Er konzentrierte sich nun wieder auf die Stimme seiner Schwester. Sie meinte, dass es ihr sehr gut gehen würde und das stimmte ihn natürlich froh.
„Es könnte gar nicht besser sein", antwortete er auf ihre Frage. Natürlich zog seine Schwester ihn etwas auf und erzählte irgendetwas von seinem Geburtstag, aber dann fing sie an zu lachen. Ihm war sofort klar gewesen, dass sie ihn verarschte. Sie wusste ganz genau, dass er heute wiederkommen wollte. Nur die Uhrzeit hatte eben noch nicht festgestanden.
"Ach du brauchst dir deshalb doch keine Umstände machen. Ich habe eine erfolgreiche Tour hinter mir und als Höhepunkt habe ich jetzt ein paar Wochen Zeit für dich. Da fahre ich gern den Weg mit dem Wagen"
Doch leider sagte sie ihm, dass sie momentan unterwegs wäre und ein Seufzen kam über seine Lippen.
"Schade. Wann bist du wieder da?", fragte er noch. Er hörte deutlich, dass seine Schwester sich zwar freute, aber es war nicht die gleiche Freude wie sonst. Irgendetwas schien sie zu bedrücken, aber er sagte erstmal nichts. Sie meinte, dass sie unbedingt etwas machen müssten und er nickte natürlich.
"Aber klar doch. Genau deswegen bin ich ja hier Prinzessin", sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Er hörte die Stimme seiner Schwester einfach gerne. Schon mehr als einmal hatte er sie auch afu Tour angerufen, nur damit er mal ihre Stimme hören konnte. Sie waren eben wirklich wie ein Herz und eine Seele. Sam gestand ihm, dass sie es tatsächlich vergessen hatte, dass er heute ankommen würde, aber er schüttelte nur leicht den Kopf.
"Schon gut Sam. Ich muss eh den Koffer noch auspacken, also lass dir Zeit. Das Date ist wichtiger", meinte er in einem doch leicht verschwörerischen Ton.
"Dir ist klar, dass ich nachher dann gerne ein paar Infos über ihn hätte oder", fügte er noch hinzu, um sie ein wenig zu necken. Das machte er gern. aber dann wurde er doch etwas ruppig von ihr unterbrochen als sie fast shcon ins Telefon brüllte.
"Was? Warum soll ich nicht in die Wohnung fahren?", kam über seine Lippen. Sie beharrte darauf, dass er zu der alten Villa fahren sollte und er runzelte doch die Stirn.
"Was ist los Samantha?"
Bei ihrem vollen Namen nannte er sie nur, wenn er etwas ernst meinte oder sich Sorgen machte und das hörte sie jetzt deutlich heraus. Sam redete ungewöhnlich laut und schnell. Wirklich schlau wurde er daraus nicht, aber schließlich seufzte er.
"Na gut, ich fahre nicht in die Wohnung. Ich werde..............."
Doch dann wurde das Gespräch abrupt beendet. Zumindest von seiner Seite aus. Die Ampel vor ihm wurde gerade grün und die wenigen Wagen vor ihm setzten sich in Bewegung. Auch er gab Gas und fuhr über die Kreuzung. Doch genau als er die Mitte der Kreuzung erreicht hatte, hörte er ein ohrenbetäubendes Quietschen und sah nach links. Er sah den Lkw gerade noch und dann traf der Lastzug auch schon seine Limousine. Sein Kopf krachte gegen die Scheibe beim Aufprall. Der Wagen wurde innerhalb weniger Sekunden zusammengequetscht und er spürte den Aufprall und Schmerzen überall. Das alles bekam seine Schwester am Telefon natürlich mit. Das Keuchen als der Wagen getroffen wurde und schließlich einen lauten Schmerzensschrei. Der Wagen wurde einige Momente von dem Lkw zur Seite geschoben, aber dann kam der Lkw schließlich doch zum Stehen. Sein Wagen aber überschlug sich nun sogar ein paar Mal. Wie oft konnte er gar nicht sagen. Dabei brach nun auch das Handy aus der Halterung und wurde in tausend Teile zerschmettert. Die Verbindung zu seiner Schwester brach ab und sie hörte nur noch das regelmäßige Tuten. Er wurde in dem Wagen hin und her geschleudert und schließlich kam der Wagen auf dem Dach zum Liegen. Er ging regungslos im Sicherheitsgurt und spürte nicht wirklich etwas. Alles tat höllisch weh und Blut hatte sich im Wagen verteilt. Woher es kam, konnte er gar nicht genau sagen. Alles verschwamm vor seinen Augen. Unzählige Schnittwunden, offene Brüchen, Prellungen und Blutergüsse zierten seinen Körper...Er hing hilflos in seinem Wagen, aber dann hörte er Sirenen. Feuerwehr und Notarzt waren schnell da, aber für ihn fühlte es sich wie Stunden an. Es wurde immer schwerer wach zu bleiben und schließlich fielen seine Augen einfach zu. Von seiner Rettung bekam er überhaupt nichts mit. Die Feuerwehr musste schweres Gerät einsetzen, um ihn aus dem Wagen zu bekommen und erst dann konnte er medizinisch versorgt werden. Die Rettungskräfte hatten ihre Mühe und Not die Verletzungen nach Schwere zu beurteilen und nachdem sie alles soweit versorgt hatten, dass er transportiert werden konnte, verfrachteten sie ihn in den Krankenwagen. So schnell es ging brachten sie ihn dorthin und die Ärzte dort waren schon informiert. Sofort wurde er in den Op gebracht und dort dauerte es dann allerdings mehrere Stunden bis sie ihn wieder soweit zusammengeflickt hatten. Er landete auf der Intensivstation. Unzählige Schnittwunden und Prellungen zierten seinen gesamten Körper. Er trug nur eine Unterhose, denn der Rest seines Körpers war zum größten Teil mit Verbänden oder Pflastern bedeckt. Seinen linken Arm und das linke Bein hatten die Ärzte fast vollkommen wieder zusammenflicken müssen, denn dort hatte ihn der Lkw voll erwischt. Eigentlich war es ein Wunder, dass er den Unfall überlebt hatte. In beiden Extremitäten waren Platten eingesetzt worden. Dazu hatte er eine angeknackste Hüfte und einige Rippen waren auch durch. Der Rest der Verletzungen bestand aus Prellungen und teilweise sehr tiefen Schnittwunden. Über seine linke Gesichtshälfte zog sich ein tiefer Schnitt, den er dem zerbrechenden Fenster zu verdanken hatte. Eine Halskrause hatte er zur Vorsicht verpasst bekommen, auch wenn allem Anschein nach dort erstaunlicherweise alles in Ordnung war. Natürlich hatte er eine Gehirnerschütterung davongetragen, aber knochentechnisch war an seinem Hals alles in Ordnung. Am Kopf hatte er vom Aufprall eine schwere Platzwunde und einen Knacks hatte sein Schädel sogar ebenfalls abbekommen. Ein Verband wickelte sich also auch um seinen Kopf. Nun lag er so im Krankenhausbett und es würde sicher noch eine Weile dauern bis er wieder aufwachen würde nach so einer langen Operation… Dass seine Schwester den Unfall am Telefon live mitbekommen hatte, würde ihm einen ordentlichen Schock versetzen, wenn sie hier bei ihm sein würde. Natürlich hatte das Krankenhaus sie direkt verständigt und nun konnten die Ärzte erst einmal nichts weiter tun als seinen Zustand zu beobachten. Dass er sein Gedächtnis verloren hatte, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand.


zuletzt bearbeitet 06.01.2014 20:15 | nach oben springen


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